British Virgin Islands wurden 1493 von Kolumbus entdeckt. Die von Menschenhand unangetasteten Inseln überwältigten ihn mit ihrer Schönheit, so dass er sie in Anlehnung an die heilige St. Ursula, die von 11.000 Jungfrauen umgeben war, die „Inseln der Jungfrauen“ nannte. Es wird überliefert, dass er vor der Insel Virgin Gorda, der „dicken Jungfrau“, ankerte.
Später dienten die Inseln vielen Piraten und Freibeutern als Rückzugsgebiet, um von dort aus ihre Überfälle zu beginnen. Manche Inseln wurden nach ihren berühmt-berüchtigtsten Besuchern benannt, wie Jost van Dyke Island, Norman Island, Flanagan Island, Peter Island und Cooper Island. Nach dem Freibeuter der englischen Krone, Sir Francis Drake, wurde der Kanal benannt, an dem die British Virgin Islands liegen. Das Gebiet ist seit 1872 eine britische Kolonie.
Das Yachtcharter Revier der British Virgin Islands ist heute ein Paradies für Freizeitsegler, ob Anfänger, erfahrene Segler oder Familien. Es bietet eine reizvolle, karibische Landschaft mit den weißen, von Palmen gesäumten Sandstränden und dem klaren Wasser und vor allem im Frühjahr, von Februar mit Mai, optimale Wetterbedingungen für einen traumhaften Segeltörn. Die Entfernungen zwischen den Ankerplätzen sind kurz und die Navigation ist einfach. Es gibt zahlreiche einsame Buchten zum Ankern, jedoch auch gut ausgerüstete Marinas, in denen der Bär los ist.
Die größte Insel der British Virgin Islands ist Tortola. Dort befinden sich das Zentrum des Yachtsports und der Ausgangspunkt für Yachtcharterurlaube in dieser Region.
Tortola
Segeln bei den Schildkröten
Der Ausgangspunkt für Ihren Segeltörn im Yachtcharter Revier der British Virgin Islands befindet sich auf Tortola, der Schildkröteninsel. Tortola ist die größte Insel der British Virgin Islands. Hierhin gelangen Sie von die Beef Island, wo sich der Flughafen der britischen Kolonie befindet, über eine kleine Brücke. Auf Tortola gibt es zahlreiche Marinas mit einem sehr hohen Dienstleistungsniveau. In Road Town, dem größten Ort der Insel, kann man sich mit allem für den Segeltörn Notwendigen eindecken.
Das Yachtcharter Revier der British Virgin Islands deckt eine Fläche von 32 Seemeilen Länge und 15 Seemeilen Breite ab. Die Entfernungen zwischen Tortola und Jost van Dyke, Anegada und Virgin Gorda sind überschaubar und der Sir Francis Drake Kanal sorgt für geschütztes Segeln. Auch Besuche der umliegenden kleineren Inseln ist empfehlenswert, warten doch überall idyllische Buchten, azurnes Wasser, weiße Sandstrände und schillernde Korallenriffe auf Sie. Landausflüge zu malerischen Dörfern in bezaubernden Landschaften sollten genauso eingeplant werden wie der Besuch von Strandbars mit karibischen Klängen und Cocktails sowie Restaurants mit der leckeren lokalen Küche.
Reviereigenschaften
Die British Virgin Islands befinden sich im Passatgürtel. Zwischen November und Mai weht der Wind aus nordöstlicher Richtung, vor allem von Januar bis März kann es zu Starkwind kommen. Im Sommer und Herbst kommt der Wind aus östlicher bis südöstlicher Richtung. Im Winter muss man sich auf stürmische Winde aus nördlicher bis nordwestlicher Richtung gefasst machen. Kaltfronten sind dann auch möglich. Hurrikangefahr besteht von Juni bis November, wobei vor allem im September die Wahrscheinlichkeit am größten ist. Im August und Oktober ist es schwül und regnet sehr viel.
Es handelt sich um ein leichtes Segelrevier, das für Anfänger und Familientörns geeignet ist.
Die beste Segelzeit ist von Februar bis Mai. Die meist guten Wetterverhältnisse vorherrschen erlauben fast immer die Navigation auf Sicht.
TORTOLA
Road Harbour: Es handelt sich um eine große, von hohen Bergen umgebene Bucht an der Südküste, in der man gut geschützt liegt. In großen Teilen der Bucht herrscht jedoch Ankerverbot – der Bereich ist durch eine rot gestrichelte Linie gekennzeichnet. Road Harbour ist ideal zum Einklarieren, zur Verproviantierung und für eventuell notwendige Reparaturen.
Wickams Cay II – The Moorings Marina: Nordwestlich der Cruise Ship Pier befindet sich der Wickhams Cay Marine Service Komplex I und II. Hier liegt man sehr geschützt und findet Dinge wie Restaurants, Supermärkte, Banken, Arztpraxen und vieles mehr. Im östlichen Teil des Inner-Harbour Beckens liegt die The Moorings Marina, wo die Charteryachten der Firma für den Segelurlaub auf den British Virgin Islands liegen.
Port Purcell – Joma Marina: Port Purcell liegt im nordöstlichen Teil des Hafenbeckens von Road Harbour. Hier finden Sie die Joma Marina, in der man ruhig liegt und alle Dienstleistungen einer guten Marina erhält.
Maya Cove – Hodge’s Creek Marina: Maya Cove – auch „Hodge’s Creek“ genannt – ist eine sehr gut geschützte Ankerbucht zwischen Buck Island und der Südostküste von Tortola. Die Hodge’s Creek Marina, wo sich die Yachten der Charterfirma Sunsail befinden, bietet alle wichtigen Versorgungseinrichtungen. Anstatt am Steg festzumachen, kann man auch ein Mooring aufnehmen oder ankern.
Sea Cow Bay – Manuel Reef Marina: Wenn man keinen Liegeplatz in den Marinas in Road Harbour oder Nanny Cay bekommt, ist dies eine gute Alternative. Die „Seekuh-Bucht“ ist mit Korallenriffen gespickt und nur durch eine schmale Rinne anzusteuern. In der Bucht befindet sich die kleine Marina Manuel Reef. Die Mole bietet Platz für ca. 40 Yachten. Diese Marina ist der richtige Ort für einen ruhigen Liegeplatz.
Nanny Cay Marina: Diese Marina befindet sich in der Hannah Bay ca. 2 Seemeilen südwestlich von Road Harbour. Sie bietet alle notwendigen Dienstleistungen. 185 Yachten finden hier einen Liegeplatz. Reparaturen und Wartungen können für Yachten jeder Größe durchgeführt werden. Es wird empfohlen, sich bei der Ansteuerung dieser Marina genau an die durch Bojen markierte Fahrrinne halten, denn hier wird eine Mindestwassertiefe von 9 Fuß garantiert. Innerhalb des Hafenbeckens variiert die Wassertiefe.
Buck Island: Dieser schöne Tagesankerplatz ist der perfekte Ort zum Schwimmen, Schnorcheln und Ausruhen. Man macht hier an einer der drei Bojen fest oder ankert auf Sandgrund und genießt dann die Ruhe der geschützten Bucht.
East End Bay – Harbour View Marina: An der Südostküste Tortolas bietet die East End Bay – geschützt von Buck Island im Süden und Beef Island im Osten sowie dem vorgelagerten Korallenriff – ruhige Ankerplätze. Hier geht man entweder vor Anker oder macht an einer der Bojen im östlichen Teil der Bucht fest. Zusätzlich kann man die Liegeplätze und Dienstleistungen der Harbour View Marina, wie Wasser- und Stromversorgung, Tankeinrichtungen, Restaurants usw. nutzen.
Trellis Bay: Diese Bucht ist ein sehr beliebter Ankerplatz und sollte bei Segeltörns auf den British Virgin Islands angesteuert werden. Hier geben sich Crews auf dem Weg vom oder zum Sir Francis Drake Kanal oder der Insel Virgin Gorda ein Stelldichein. Ob angeleint an den Bojen im östlichen Teil der Bucht oder vor Anker – hier liegt man bei jedem Wetter gut geschützt. Vorsicht ist jedoch geboten: Der Anker hält nicht überall.
Marina Cay: Diese kleine Insel ist einer der schönsten Anlegeplätze der British Virgin Islands. Durch die Inseln Scrub Island und Great Camanoe und das große Korallenriff liegt man an der Westseite von Marina Cay sehr geschützt. Ankerplatz findet man hier kaum, dafür gibt es ein großes Mooringfeld. Taucher und Schnorchler finden hier ein bezauberndes Unterwasserparadies.
Cane Garden Bay: Diese Bucht an der Nordwestseite Tortolas ist aufgrund ihrer Schönheit und Vielfältigkeit zu den meist besuchten Ankerbuchten der Insel. Schillernde Korallenriffe, der weiße Sandstrand und eine reizvolle Landschaft ziehen den Besucher in ihren Bann. Hier ankert man mit gutem Halt auf Sandboden oder an den Bojen. Im Winter steht in dieser Bucht jedoch Grundsee und die Einsteuerung und das Ankern sind gefährlich.
Soper’s Hole Marina: Dieser schöne Naturhafen am westlichen Ende von Tortola ist der älteste Ankerplatz der Region. Man findet hier guten Schutz und Ankerplätze sowie einige Bojen. Weitere Liegemöglichkeiten in Soper’s Hole gibt es in der gleichnamigen Marina. Sie bietet u.a. auch Frischmachmöglichkeiten, Tankvorrichtungen und einen Internetzugang. Die Marina bietet Liegeplätze für bis zu 50 Segelyachten bis 60 Fuß Länge. Im Hafen von Soper’s Hole kann ein- und ausklariert werden.
JOST VAN DYKE
White Bay: Diese Buch an der Westseite von Jost van Dyke erwartet den Besucher mit palmengesäumtem, weißen Sandstrand, türkisfarbenem Wasser und einer karibischen Ruhe. Drei Korallenriffe schützen Yachten in der nach Süden offenen Ankerbucht. Die White Bay ist jedoch nur als Tagesankerplatz empfehlenswert, da jeder Wetterumschwung und das Einsetzen von Schwell das Ankern hier unangenehm macht. Die White Bay ist perfekt zum Tauchen. Man kann hier sehr gut entspannen und einfach die Beine baumeln lassen. Ankerplätze gibt es in der gesamten Bucht. Bojen zum Festmachen findet man vor Ivan’s Beach Bar.
Great Harbour: Great Harbour auf Jost van Dyke ist ein kleiner, nach Süden offener Ankerplatz. Bei Passatwinden bieten die Berge und die Bucht guten Schutz. Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten findet man in Belle Vue, einem kleinen Örtchen an der Bucht, die man nur per Beiboot erreichen kann. An Land wartet die weltbekannte Foxy’s Tamarind Bar, in der Foxy und Segler aus aller Welt ihre legendären Partys feiern. Die Yacht ankert man am besten im östlichen Teil von Great Harbour. Der Ankergrund hier ist Fels auf Sand, daher bedarf es hin und wieder einiger Anläufe, bis der Anker hält.
Little Harbour: Der Little Harbour ist die perfekte Alternative zum meist überbelegten Great Harbour. Vor allem bei guten Wetterbedingungen ist die Bucht ein idealer Nachtliegeplatz. Ankert man hier, kann man mit dem Beiboot z.B. zu Schnorchelausflügen aufbrechen – oder man macht einen Tagesausflug zu den traumhaften Inselchen Sandy Cay oder Sandy Spit. Ankerplätze gibt es im nordwestlichen Teil der Bucht – Festmachbojen befinden sich innerhalb der Bucht.
Sandy Cay und Sandy Spit: Es handelt sich um zwei paradiesische Inselchen mit Tagesankerplätzen. Sandy Spit ist nur 100 Meter lang und 50 Meter breit und bekannt für ihre eine Palme mitten auf der Insel. Sandy Cay ist bei gutem Wetter ein beliebtes Ziel. Yachten ankern vor der Südwestseite – von dort aus kann man die reiche Unterwasserwelt rund um die Insel erkunden.
VIRGIN GORDA
Gorda Sound: Diese Bucht auf Virgin Gorda ist ein Paradies für Seeleute. Gut geschützt vor Wind und See liegt man hier sehr ruhig. Dafür sorgen Mosquito Island und das Colquhoun Riff im Nordwesten sowie Prickly Pear Island und ein unbenanntes Korallenriff im Nordosten. In der ganzen Bucht gibt es zahlreiche Ankermöglichkeiten. Die beliebtesten und schönsten Ankerplätze gibt es bei Drake’s Anchorage – zwischen Mosquito Island und dem Colquhoun Riff gelegen – und den Liegeplätzen des Bitter End Yacht Clubs. Letztere gehören zu den preiswerteren Plätzen.
NORMAN ISLAND
The Bight: Diese Bucht ist aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und Attraktionen wie dem Pirates Bight Restaurant und dem Restaurantschiff „Willie T“ mit seinen berühmten Partys die beliebteste Ankerbucht der British Virgin Islands. Es gibt viele Yachtliegeplätze. Vor Anker liegt man am besten geschützt im Ostteil der Bucht. Bojen zum Festmachen sind in der Bucht verstreut. Ein Ankerverbot besteht lediglich vor Treasure Point.
PETER ISLAND
Little Harbour: An der Westseite von Peter Island gelegen findet man in der Bucht von Little Harbour geschützte Ankerplätze. Am besten ankert man im Ostteil von Little Harbour – hier ist der Ankergrund Sand und die Wassertiefe beträgt 15 bis 20 Fuß. Das Boot „Deliverance“ kreuzt nachmittags in der Bucht kreuzt und verkauft Brot, Wasser und Eis.
Great Harbour: Die nach Norden und Nordwesten offene Bucht ist kein guter Ankerort, da die Wassertiefe hier sehr groß sind. Am besten macht man an einer Mooringboje fest. Zum Ankern empfiehlt sich der Ostteil der Bucht, wo die Wassertiefe 35 bis 40 Fuß beträgt.
Yacht Harbour: In der kleinen nach Norden offenen Sprat Bay liegt man exklusiv und entsprechend teuer. Die Anlegestellen und Luxusressorts des Peter Island Yacht Clubs, welcher die Bucht dominiert, decken jeden Bedarf. Im Süden der Bucht gibt es einige Ankermöglichkeiten. Für den abendlichen Ausgang ist angemessene Kleidung angebracht.
Deadmans Bay: Besucher nutzen diese Bucht meist für Tauch- und Schnorchelausflüge. Im südlichen Teil von Deadman’s Bay liegt man sicher und mit einem traumhaften Blick auf den idyllischen, von Palmen gesäumten Sandstrand. Man ankert auf 5 bis 7 Metern Tiefe und hartem, teilweise bewachsenem Sandgrund.
COOPER ISLAND
Manchioneel Bay: Der Hauptankerplatz von Cooper Island befindet sich im Nordwesten dieser einst unbewohnten Insel. Manchioneel Bay ist nach Westen offen – bei normaler Wetterlage liegt man hier ruhig und recht abgeschieden. Die Ankertiefe beträgt 6 bis 12 Meter und der Ankergrund ist Sand und Gras. Zum Festmachen gibt es zahlreiche Bojen. Ruhige und einsame Ankerplätze findet man in der Carvel Bay südlich des Cistern Point. Versorgungsmöglichkeiten gibt es hier nicht.
Für die Einreise ist ein gültiger Reisepass erforderlich. Die Einfuhr von Waffen, Drogen und Lebensmitteln, insbesondere von landwirtschaftlichen Produkten, ist verboten.
Die Anreise erfolgt vorwiegend über Paris (CDG) nach St. Martin. Von dort erreicht man Tortola mit einem kleinen Flugzeug.
Billigurlaub und Meilenfressen ist nicht möglich.
Eine Party bei Foxy auf Jost van Dyke und auf dem Restaurantschiff „Willi T“ auf Norman Island sollte eingeplant werden. Der Genuss des sehr karibischen Cocktails „Pusser’s Painkiller“ ist ein Muss, so wie das Anlegen vor den Granitfelsen von „The bath“ auf der Insel Virgin Gorda.